HOLZKNAPPHEIT: URSACHEN UND FOLGEN

Trotz unserer weltweit großen Industriekapazität ist eine Holzknappheit entstanden. Wie konnte es zu dieser Krise kommen? Was sind die Folgen? Wir erklären Ihnen alles über dieses Thema.

Wodurch wurde die Holzknappheit ausgelöst?

Die Holzknappheit begann Anfang Oktober 2020. Die Gesundheitskrise hat in diesem Zusammenhang eine große Rolle gespielt. Viele Unternehmen haben ihre Geschäftstätigkeit für mehrere Monate eingestellt. Die starke und plötzliche Wiederaufnahme der Aktivitäten hat zu logistischen Problemen und einer Desorganisation der Lieferketten geführt.

Sie begann in den USA. Sie erklärt sich durch die von Trump eingeführte Politik, die die Besteuerung von kanadischem Holz zum Ziel hatte. Das große Ziel: den Handel mit diesem Holz, also dem Hauptlieferanten des Landes, einzustellen.

Im selben Zeitraum führte der ehemalige Präsident zudem eine Förderung für Privatpersonen ein, die ihre Häuser renovieren wollten. Die Nachfrage nach Holz stieg also stark an, während die Sägewerke im Zuge der Subprime-Krise ihren Betrieb einstellten.

Daraufhin orientierten sich die Unternehmen nach Europa, insbesondere nach Deutschland und Österreich (neben Skandinavien Hauptlieferanten Frankreichs). Diese profitierten von der plötzlichen Nachfrage aus den USA, um ihre Preise zu erhöhen. Daraufhin wurde das Holz immer knapper. Man muss sich vor Augen halten, dass 80 % des Holzes in Frankreich importiert wird.

Der zweite Grund für die Holzknappheit in Frankreich ist die Versorgungslage unserer Sägewerke. Betrachten wir das Beispiel der Eiche: Jede dritte geschlagene Eiche geht direkt nach China, da dieses Land die Holzernte für 99 Jahre gestoppt hat. Dieses Land wird also aus der ganzen Welt, insbesondere aus Russland, beliefert. Aktuell kauft es dort jedoch immer weniger Holz ein. Dies ist auf die Ankündigung Russlands, die Holzexporte am 1. Januar 2022 zu stoppen, zurückzuführen.

Infolgedessen kauft China das Holz in Frankreich über aggressive Trader, die mit dem Holz spekulieren. Aus diesem Grund fordert Frankreich eine Schutzklausel auf europäischer Ebene, um den Ländern eine zu erlauben. Dies alles führt zu einer logischen Reaktion unserer Handwerker, die Angst haben, dass ihnen die benötigten Rohstoffe ausgehen könnten und aus diesem Grund das Doppelte ihres Bedarfs bestellen.

Der dritte Grund für die Holzknappheit in Frankreich ist seine Verarbeitung. In Frankreich besteht ein akuter Mangel an Industriewerkzeugen zur Holzverarbeitung. Im Jahr 2020 wurde jedes zehnte Haus aus importiertem Holz gebaut, obwohl 30 % des Landes mit Wald bedeckt sind. Dieses Problem der Industrialisierung zwingt die französischen Unternehmen dazu, ihre Waren im Ausland zu beschaffen. Von daher müssen französische Hightech-Unternehmen (ungefähr 15) aufgebaut werden, um nicht länger von europäischen Importen abhängig zu sein.

Nicht zuletzt ist diese Situation auch auf die steigenden Preise für Seefracht (+400 % für Container) und die Verknappung von Containern zurückzuführen.

Die Marktregulierung könnte wahrscheinlich Ende 2021 erfolgen.

Wer leidet unter dieser Krise und was sind ihre Folgen?

Die Leidtragenden dieser Krise sind natürlich in erster Linie die Handwerker, die ihre Aufträge nicht fristgerecht ausführen können. Dies führt entweder zu Umsatzeinbußen oder zu Verzugsstrafen.

Einige scheuen sich auch davor, weitere Aufträge anzunehmen. Die immer weiter steigenden Rohstoffpreise machen die Erstellung eines Kostenvoranschlags nahezu unmöglich. Was die bereits unterschriebenen Kostenvoranschläge betrifft, so müssen die Auftragnehmer den Preisanstieg der Rohstoffe auffangen, um dem Kostenvoranschlag treu zu bleiben.

Auch Baustoffhandlungen sind vom Materialengpass, Lieferverzögerungen und ständigen Preiserhöhungen betroffen. Dies schlägt sich letztendlich auf den Endverbraucher nieder, der höhere Preise in den Baumärkten zu spüren bekommt, wobei nicht nur das Holz von dieser Krise betroffen ist. Auch Stahl und Kunststoff erleiden das gleiche Schicksal. Dieser Preisanstieg wird wahrscheinlich zu einem starken Konsumrückgang und somit auch zu weniger Umsatz bei den Einzelhändlern führen.